Pressemitteilungen 2023

Hilfe für die Ukraine

Dieser Winter trifft die Menschen in der Ukraine besonders hart. Dunkelheit und Kälte, Knappheit an Strom und Nahrungsmitteln und eine ständige Bedrohung durch die militärische Aggression der Russischen Föderation.

Das Forschungszentrum Borstel unterhält eine akademische Partnerschaft mit der Nationalen W.-N.-Karasin-Universität in Charkiw in der Ostukraine zur Erforschung und Bekämpfung der Tuberkulose. Mit etwa 12.000 Studierenden und rund 1.300 Mitarbeitenden ist die Nationale W.-N.-Karasin-Universität eine der bedeutendsten Universitäten in der Ukraine. Am 02. März 2022 wurden zentrale Universitätsgebäude durch russische Bomben weitgehend zerstört.

Schon vor dem Krieg gab es in der Region Charkiw besonders viele Menschen, die an einer besonderen Form der Tuberkulose erkrankt sind. Diese ist mit herkömmlichen Medikamenten kaum zu heilen, da die Bakterien gegen die Medikamente der Standardtherapie resistent sind. Mehr als 1/3 der Tuberkulosepatienten in Charkiw sind an einer multiresistenten Tuberkulose (MDR-TB) erkrankt. Viele davon an der sogenannten extensiv-resistenten Tuberkulose (XDR-TB), bei der die Heilungschancen besonders schlecht sind.

Durch die Folgen des Krieges hat sich die Versorgungssituation der Tuberkulosepatienten in der Ukraine weiter verschlechtert, da viel medizinisches Personal inzwischen das Land verlassen hat. Ärztinnen und Ärzte wie Dr. Olha Konstantynovska, Dr. Tetiana Synenko und Dr. Petro Poteiko sind in Charkiw geblieben und kümmern sich in dieser schwierigen Situation um ihre Patienten. Über sie hält das Forschungszentrum Borstel auch weiterhin Kontakt.

Dank der sehr großzügigen Spenden des Rotary Clubs Stormarn konnten bereits zwei Mal Busse mit Hilfsgütern an das gemeinnützige Unternehmen des Charkiwer Regionalrats "Regionale Antituberkulose-Apotheke №1" (Direktorin Dr. Iryna Kalmykova), einen der klinischen und Forschungspartner der Nationalen Universität V.N. Karazin Charkiw, geliefert werden. Darunter dringend benötigte Medikamente und medizinische Geräte.

 „Vielen herzlichen Dank an die große Hilfsbereitschaft der Rotarier! Diese Hilfe macht für unsere Partner in Charkiw einen Unterschied. Ich habe großen Respekt vor den Kolleginnen und Kollegen, die sich unter schweren Bedingungen auch weiterhin vor Ort für ihre Patienten einsetzen“, sagt Professor Christoph Lange, Medizinischer Direktor am Forschungszentrum Borstel. „Hoffentlich ist dieser Krieg bald vorbei!“

Eine Lichtbox zur Betrachtung von Röntgenbildern aus den Beständen der ehemaligen Medizinischen Klinik des Forschungszentrums Borstel findet jetzt in Charkiw Verwendung.

Kontakt:

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Christoph Lange 
Medizinischer Direktor, Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum 
Professor für Respiratory Medicine & International Health, Universität zu Lübeck
Parkallee 35

23845 Borstel

T +49 4537 188 3321/0
F +49 4537 188 6030
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