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Schimmelpilze in der Lunge (Pfeile) können eine tödliche Bedrohung darstellen

Chronische pulmonale Aspergillose (CPA): Von nun an sprechen wir dieselbe Sprache

Um die Therapie der durch einen Schimmelpilz ausgelösten Erkrankung Chronische pulmonale Aspergillose (CPA) zu verbessern, haben Experten des europäischen Netzwerkes CPAnet eine einheitliche Definition der Behandlungsergebnisse dieser Krankheit erarbeitet und diese in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift European Respiratory Journal veröffentlicht.

Die chronische pulmonale Aspergillose (CPA) ist eine schwere Schimmelpilz Infektion der Lunge mit einer hohen Morbidität und Mortalität. Sie tritt in der Regel bei immunkompetenten Patienten mit Erkrankungen der Atemwege auf. Das klinische Erscheinungsbild ist unspezifisch und überschneidet sich häufig mit den Symptomen und dem radiologischen Bild, die durch die Grunderkrankung verursacht werden. Viele Aspekte dieser vernachlässigten Krankheit sind nicht bekannt, und die Krankheit erfordert daher eine multinationale und multizentrische Zusammenarbeit.

Um dieser Herausforderung zu begegnen, wurde im März 2017 das Chronic Pulmonary Aspergillosis Network (CPAnet) gegründet, um die klinisch orientierte Forschung zu fördern. Eine der wichtigsten Forschungsprioritäten des Netzwerks war die Erarbeitung eines Konsenses über die Definition von Behandlungsergebnissen. Dies ist wichtig, da die Harmonisierung von Endpunkten den Vergleich von Studienergebnissen ermöglicht, was zu einem besseren Verständnis der CPA-Behandlung und des Managements führt. Eine Einigung über die Definition der Behandlungsergebnisse wurde jetzt in der angesehenen Fachzeitschrift European Respiratory Journal veröffentlicht (van Braeckel E. et al. ERJ 2022).

"Einen breiten Konsens über die Definition von Behandlungsergebnissen bei CPA zu erreichen, ist in der Tat eine anspruchsvolle Aufgabe für diese Krankheit, aber es ist ein sehr wichtiger Schritt in die richtige Richtung mit der Chance, die Versorgung von CPA-Patienten in Zukunft zu verbessern", sagt Dr. Helmut J.F. Salzer vom Kepler Universitätsklinikum in Linz, Österreich, Vorsitzender des CPAnet und Hauptprüfer dieser Studie. "Das Engagement und die Beharrlichkeit all dieser CPA-Experten zu sehen, um einen Konsens zu erreichen, war inspirierend, obwohl COVID-19 für alle während des gesamten Prozesses eine große Belastung darstellte. Es war ein weiteres Indiz für den Bedarf an harmonisierten Definitionen von Behandlungsergebnissen."

"CPA weist viele klinische Merkmale auf, die denen von mykobakteriellen Erkrankungen ähneln", ergänzt Professor Christoph Lange vom Forschungszentrum Borstel, einer der Mitglieder der CPAnet-Gruppe. "Manchmal treten sie parallel auf oder eine folgt auf die andere. Für die Tuberkulose hat die WHO jetzt auf der Grundlage der Ergebnisse des TBnet neue Ergebnisdefinitionen festgelegt, und für Infektionen, die durch nichttuberkulöse Mykobakterien verursacht werden, hat das NTM-NET kürzlich ebenfalls Definitionen für Behandlungsergebnisse vorgeschlagen. Mit den neuen CPAnet-Definitionen für Behandlungsergebnisse bei chronischer pulmonaler Aspergillose sprechen wir endlich auch hier die selbe Sprache, wenn wir über das Ansprechen unserer Patienten auf die Therapie berichten".

 

Publikation:

Van Braeckel, E. et al. Treatment outcome definitions in chronic pulmonary aspergillosis: a CPAnet consensus statement. Eur Respir J. 2022 Mar 2:2102950. doi: 10.1183/13993003.02950-2021. Epub ahead of print. PMID: 35236726.

Kontakt

Stefan Niemann

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Christoph Lange

DZIF TTU TB (ClinTB)
T +49 4537 / 188-3010 (Sekretariat)
F +49 4537 / 188-6030
clange@fz-borstel.de

 

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