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Geschafft! Schleswig-Holsteinischer Entzündungscluster meistert erste Hürde bei der Antragstellung in der Exzellenzstrategie
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- 29.09.2017
Pressemitteilung "Inflammation at Interfaces"
Heute (Freitag, 29. September 2017) verkündete die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Entscheidung des Senats, die im Wissenschaftsbereich mit Hochspannung erwartet wurde: Welche Exzellenzcluster sind so ausgezeichnet, dass sie sich für eine dritte Förderperiode im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder bewerben dürfen? Beim schleswig-holsteinischen Exzellenzcluster „Inflammation at Interfaces“ (Entzündungsforschung) war der Jubel groß: Der gut 300 Mitglieder starke Forschungsverbund darf nach zwei erfolgreichen Förderperioden in der Endrunde für eine weitere Finanzierung ab 2019 antreten.
Die insgesamt sechs Trägereinrichtungen sind sich einig: Nur aufgrund der extrem guten Vernetzung über Fachdisziplinen und Standorte hinweg sei der Aufbau einer exzellenten Forschungsinfrastruktur gelungen. Ein Alleinstellungsmerkmal des Clusters sei der unmittelbare Nutzen, der für die Patientinnen und Patienten aus der Clusterforschung erwachse. Denn die neuen Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung werden hier ungewöhnlich schnell in die klinische Anwendung gebracht. In den beiden Entzündungsambulanzen in Kiel und Lübeck werden jährlich rund 6.000 Betroffene in einem interdisziplinären Ansatz behandelt.
Wie geht es jetzt weiter? Bis zum 21. Februar 2018 muss der Exzellenzcluster seinen Vollantrag bei der DFG einreichen. Für die potentielle dritte Förderperiode soll dann auch die inhaltliche Weiterentwicklung zur Anwendung am Patienten durch einen neuen Namen der Initiative deutlich werden: Aus „Inflammation at Interfaces“ wird „Precision Medicine in Chronic Inflammation“. Ab März 2018 begutachten internationale Fachleute die dann eingegangenen Anträge in der letzten Runde auf ihre wissenschaftliche Exzellenz. Am 27. September 2018 wird die DFG bekannt geben, welche Forschungsverbünde ab Januar 2019 gefördert werden. Sollte „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ erfolgreich sein, würde der Cluster für weitere sieben Jahre gefördert werden. „Wir freuen uns sehr über die positive Bewertung in der ersten Runde durch die DFG“, sagte Cluster-Sprecher Professor Stefan Schreiber für die Steuerungsgruppe des Clusters. Professor Ulrich Stephani, Dekan der Medizinischen Fakultät an der Uni Kiel, ergänzte: „Dies zeigt, dass wir mit unserer anwendungsorientierten Forschung deutschlandweit und auch international ganz vorne mit dabei sind. Diese Position wollen wir in den kommenden Jahren weiter ausbauen.“ Dafür gelte es jetzt geballte Wissenskraft in die Erstellung des wissenschaftlichen Antrages zu stecken.
Der Exzellenzcluster „Inflammation at Interfaces“ (Entzündungsforschung) wird seit 2007 durch die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder mit einem Gesamtbudget von 68 Millionen Euro gefördert; derzeit befindet er sich in der zweiten Förderphase. Die mehr als 300 Clustermitglieder an den insgesamt vier Standorten: Kiel (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Muthesius Kunsthochschule), Lübeck (Universität zu Lübeck, UKSH), Plön (Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie) und Borstel (Forschungszentrum Borstel – Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaften) forschen in einem innovativen, systemischen Ansatz an dem Phänomen Entzündung, das alle Barriereorgane wie Darm, Lunge und Haut befallen kann.