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06.05.2025

Heute ist Welt-Asthma-Tag!

Der Programmbereich „Chronische Lungenerkrankungen“ am FZB forscht intensiv daran, die Ursprünge dieser Erkrankung besser zu verstehen. Das Ziel ist es daraus neue und innovative Strategien abzuleiten, um die Behandlung in Zukunft zu verbessern oder sogar zu verhindern.

In Deutschland leiden, laut dem Lungeninformationsdienst, rund 3,5 Millionen Menschen an Asthma bronchiale. Asthma zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen bei Kindern & Jugendlichen und tritt häufig schon in den ersten Lebensjahren auf.  Die Zahl der Erkrankungen hat in den letzten 40 Jahren dramatisch zugenommen. Dieser Anstieg ist wegen des kurzen Zeitraums, in dem er stattfand, durch Genveränderungen in der Bevölkerung allein nicht erklärbar, sondern wird vermutlich durch das Zusammenspiel von Umweltauslösern, Mikrobiom und individueller genetischer Veranlagung verursacht - also einer Wechselwirkung innerer und äußerer Faktoren.

Forschende des Programmbereichs „Chronische Lungenerkrankungen“ untersuchen anhand unterschiedlicher Modelle und Methoden, welche Faktoren bei der Entstehung von Asthma eine wichtige Rolle spielen. Aktuelle Studien können z.B. zeigen, dass der Lebensstil der Eltern einen großen Einfluss auf die Gesundheit der Nachkommen hat – und dies nicht nur während der Schwangerschaft, sondern bereits weit vor der Empfängnis. Besonders Rauchen und Übergewicht im Jugendalter bei zukünftigen Vätern stehen in Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Asthma. Auch der Einfluss von E-Zigaretten während der Schwangerschaft wird am FZB neuerdings untersucht.

Aber auch Infektionen können das Risiko einer Asthma-Erkrankung erhöhen: Forschende des FZBs konnten zeigen, dass eine wiederholte Infektion mit dem Rhinovirus im Kindesalter zu epigenetischen Veränderungen führen, die eine langfristige Auswirkungen auf die Genexpression haben und zur Entwicklung von Asthma beitragen. Diese komplexen Wechselwirkungen zwischen Atemwegsinfektionen und der epigenetischen Regulierung – also dem An- und Ausschalten von Genen, ohne dass die DNA verändert wird – werden aktuell in einem deutsch-französische Forschungsvorhaben untersucht, an dem das FZB maßgeblich beteiligt ist.

Diese und viele weitere Forschungsprojekte können in Zukunft einen wichtigen Beitrag leisten, neue Ansatzpunkte bei der Prävention des Asthmas zu finden, die lange vor dem eigentlichen Erkrankungsbeginn ansetzen.

Kontakt

Prof. Dr. Susanne Krauss-Etschmann

Prof. Dr. Susanne Krauss-Etschmann

Programmdirektorin Chronische Lungenerkrankungen

T +49 4537 / 188-5850

krauss-etschmann@fz-borstel.de

Weiterführende Informationen:

  • Programmbereich „Chronische Lungenerkrankungen“     
  • ARMADA-Projekt: Ursachen der Asthmaentwicklung im Kindesalter verstehen
  • Svanes C, Holloway JW, Krauss-Etschmann S. Preconception origins of asthma, allergies and lung function: The influence of previous generations on the respiratory health of our children. J Intern Med. 2023 May;293(5):531-549. doi: 10.1111/joim.13611. Epub 2023 Mar 1. PMID: 36861185. 
  • Risha MA, Reddy KD, Nemani SSP, Jakwerth C, Schmidt-Weber C, Bahmer T, Hansen G, von Mutius E, Rabe KF, Dittrich AM, Grychtol R, Maison N, Schaub B, Kopp MV, Brinkmann F, Meiners S, Jappe U, Weckmann M; ALLIANCE Study Group as part of the German Centre for Lung Research (DZL). Epigenetic training of human bronchial epithelium cells by repeated rhinovirus infections. Allergy. 2024 Dec;79(12):3385-3400. doi: 10.1111/all.16388. Epub 2024 Nov 8. PMID: 39513674; PMCID: PMC11657021.

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