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Erneute Berufung: Das NRZ für Mykobakterien bleibt am Forschungszentrum Borstel beheimatet

Das Nationale Referenzzentrum für Mykobakterien (NRZ) wird für weitere zwei Jahre am Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum angesiedelt sein. Zu diesem Entschluss kam das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), welches damit der Empfehlung des Wissenschaftlichen Beirats für Public Health Mikrobiologie und dem Robert Koch-Institut (RKI) gefolgt ist. „Wir freuen uns sehr über die Weiterberufung und das damit bezeugte Vertrauen. Das NRZ ist ein essentieller Bestandteil der Tuberkuloseforschung in Borstel und stellt durch seine Tätigkeit bei der Überwachung und Erforschung des Tuberkuloseerregers einen wichtigen Eckpfeiler im öffentlichen Gesundheitsschutz dar,“ so Prof. Ulrich E. Schaible, Zentrumsdirektor des Forschungszentrums Borstel, Leibniz Lungenzentrum.

Das Robert Koch-Institut empfiehlt die Weiterführung des NRZs für Mykobakterien auf dem Borsteler Campus, da hier eine große Expertise hinsichtlich der Tuberkulose-Diagnostik und der molekularen Mykobakteriologie vorliegt. Zudem belegen die vielfältigen Aktivitäten, die gute Vernetzung und die Einbindung in die internationale Labor- und Forschungslandschaft sowohl die diagnostische Leistung als auch das Engagement des NRZ in der Forschung. Mit dieser Entscheidung geht ebenfalls die Weiterberufung von Prof. Stefan Niemann als Wissenschaftlicher Leiter des Nationalen Referenzzentrums für Mykobakterien bis Ende 2025 einher. Gemeinsam mit der Ärztlichen Leitung, bestehend aus Dr. med. Inna Friesen und Dr. med. Martin Kuhns, wird somit die erfolgreiche Arbeit des Referenzzentrums durch diese Dreierspitze weitergeführt.

Das NRZ für Mykobakterien gehörte zu den ersten Referenzzentren in Deutschland und ist seit jeher am Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum beheimatet. Seit 1996 ist es zusätzlich als „Supranational Reference Laboratory" (SRL) der WHO ausgezeichnet. Neben der Diagnostik stehen die Epidemiologie und die Entwicklung, Verbesserung und Bewertung von neuen Techniken zur schnelleren Diagnose von Tuberkulose im Fokus der Arbeit. Zusätzlich dazu konzentriert sich die Forschung auf Antibiotikaresistenzen, die Entwicklung neuer Wirkstoffe sowie die Übertragung der Tuberkulose in Niedrig- und Hochinzidenzländern. Und diese Expertise ist gefragt: Allein in diesem Jahr wurden bereits mehr als 13.000 Proben zum Nachweis und zur Identifizierung von Mykobakterien sowie zur Empfindlichkeitsprüfung am Zentrum untersucht und zudem mehr als hundert Gäste jährlich in allen Bereichen der TB Diagnostik trainiert. Zusätzlich werden mehr als 8.000 Tuberkulosebakterien mittels Genomsequenzierung analysiert, z.B. in dem gemeinsam mit dem RKI durchgeführten IMS-TB (Intergrierte Molekulare Surveillance der Tuberkulose) Projekt.

In Deutschland gibt es gegenwärtig 21 Referenzzentren. Seit 1995 werden Nationale Referenzzentren (NRZ) zur Überwachung wichtiger Infektionserreger benannt und durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) berufen. Die Berufung der NRZ erfolgt jeweils für einen dreijährigen Zeitraum. Eine Evaluation zum Ende der Berufungsperiode entscheidet über die Weiterführung der Nationalen Referenzzentren. Die Berufung erfolgt vom Präsidenten des Robert Koch-Instituts in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Neben den Referenzzentren werden seit 1996 auch sogenannte Konsiliarlabore berufen, die das bestehende infektionsepidemiologische Netzwerk in Deutschland vor allem durch ihre beratenden Tätigkeiten ergänzen sollen.

Weiterführende Informationen:

Robert Koch-Institut: RKI - Nationale Referenzzentren und Konsiliarlabore
FZB: Nationales Referenzzentrum für Mykobakterien

Kontakt

Dr. med. Inna Friesen, MSc
Dr. med. Inna Friesen, MSc
+49 4537 / 188-2110
+49 4537 / 188-3110
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Dr. med. Martin Kuhns
Dr. med. Martin Kuhns
+49 4537 / 188-2075
+49 4537 / 188-3110
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