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Gute Wissenschaftliche Praxis

Aus Fehlern lernen –
Ein innovatives Konzept zur Förderung der guten wissenschaftlichen Praxis

Das Borsteler Modell der guten wissenschaftlichen Praxis ist ein innovatives Konzept zur Integration von Qualitätsmanagement in den Arbeitsalltag der wissenschaftlichen Forschung. Ziel ist die Schaffung einer Arbeits- und Kommunikationskultur, in der jeder am Forschungsprozess beteiligte Mitarbeiter ein Verständnis der Anforderungen einer guten wissenschaftlichen Praxis (GWP) hat und die Kompetenz besitzt,  im Arbeitsalltag entstehende Konflikte offen anzusprechen, im Team Lösungen zu erarbeiten und Maßnahmen zur Verbesserung einzuführen.

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Das Borsteler Modell besteht aus 3 sich ergänzenden Modulen:

1. Einem Workshop-Programm für alle wissenschaftlich tätigen Beschäftigten.
Die Workshops wurden von allen Forschungsgruppen besucht und dienten der Vermittlung von Grundprinzipien zu den Themen GWP, Interaktionspsychologie und Kommunikationslehre. In praktischen Arbeitseinheiten wurde in den Forschungsgruppen in einem bottom-up Prozess eine Bestandsaufnahme, Analyse, Bewertung der Arbeits- und Teamsituation erstellt und Maßnahmen zur Verbesserung identifiziert und festgelegt.

2. Der Schaffung von Infrastrukturen zur Förderung der guten wissenschaftlichen Praxis
Einrichtung einer GWP-Koordinationsstelle, Einführung eines FZB Laborbuchs, GWP-Toolbox im Intranet,  Broschüre für neue Mitarbeiter, Schulungsmaterial.

3. Der Implementierung von GWP Maßnahmen in den Arbeitsalltag
Ansprechpartner in jeder Forschungsgruppe: "GWP Impulsgeber" (scientific integrity scouts). Dies sind Mitarbeiter, die sich bereit erklärt haben, GWP-Themen in ihrer Forschungsgruppe aufzugreifen und anzusprechen, regelmäßig Impulse zu geben, um GWP im Arbeitsalltag zu verankern und neue Mitarbeiter mit der GWP-Kultur bekannt zu machen. Die Impulsgeber sind maßgeblich daran beteiligt, eine lebendige Kultur guter wissenschaftlicher Praxis am Forschungszentrum Borstel zu schaffen.

Dieses Konzept zur nachhaltigen Förderung der guten wissenschaftlichen Praxis wurde als Pilotprojekt durch die Leibniz-Gemeinschaft gefördert, um die Voraussetzungen für die Prävention wissenschaftlichen Fehlverhaltens und die Wahrung der akademischen Integrität zur verbessern. 

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat "Das Borsteler Modell" als Best-Practice-Beispiel zur Umsetzung der "Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis" (KODEX) auf ihrer Website zur wissenschaftlichen Integrität ausgezeichnet. Dieses Modell kann als Blaupause für andere Institutionen und Universitäten dienen, um ähnliche Ansätze zu etablieren. 

Publikation zur Entwicklung, aber auch zu den Herausforderungen bei der Etablierung des GWP-Impulsgeber (scientific integrity scout) - Systems am FZB: Mission impossible? A cultural change to support scientific integrity, EMBO Reports

 


Kontakt

Prof. Dr. Andra Schromm
Prof. Dr. Andra Schromm
+49 4537 / 188-2960
+49 4537 / 188-2091
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Die GWP-Broschüre "Gute wisssenschaftliche Praxis - Das Borsteler Modell" mit ausführlichen Informationen zu dem Konzept und den GWP-Workshops steht Ihnen hier als Download zur Verfügung


 

Ansprechpartner für GWP-Themen und Aktivitäten am FZB
Prof. Dr. Andra Schromm
Prof. Dr. Andra Schromm
+49 4537 / 188-2960
+49 4537 / 188-2091
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Dr. Frauke Schocker
Dr. Frauke Schocker
+49 4537 / 188-4820
+49 4537 / 188-6860
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Ombudspersonen

 
Prof. Dr. Cordula Stamme
+49 4537 / 188-5810
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Stellvertreter

PD Dr. rer. nat. Karoline I. Gaede
PD Dr. rer. nat. Karoline I. Gaede
+49 4537 / 188-7050
+49 4537 / 188-6360
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PD Dr. Michael Wegmann
PD Dr. Michael Wegmann
+49 4537 / 188-5830
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

Scientific Integrity Scouts / GWP-Impulsgeber sind Ansprechpartner:innen für GWP-Themen rund um den Forschungsprozess in ihren Forschungsgruppen. Die Impulsgeberinnen und Impulsgeber sind maßgeblich daran beteiligt, eine lebendige Kultur guter wissenschaftlicher Praxis am Forschungszentrum Borstel zu schaffen.

Das Dach für diese partizipative Struktur bildet die GWP-Koordination. Konzept, Entwicklung und Herausforderungen bei der Etablierung des GWP-Impulsgeber/scientific integrity scout - Systems am FZB finden Sie in dieser Publikation: Mission impossible? A cultural change to support scientific integrity, EMBO Reports.

 

Mehr über die Arbeit der Scientific Integrity Scouts erfahren sie hier anhand konkreter Beispiele:

Klicken Sie auf die Bilder für weiterführende Informationen

 

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Forschungsprimärdaten stellen, insbesondere in der biomedizinischen Forschung, das Rohprodukt aller wissenschaftlichen Tätigkeit dar. Auf ihnen aufbauend werden weitergehende Analysen durchgeführt und sie bilden die Grundlage für nachgeordnete, im Kontext verschiedener Primärdatensätze entwickelte Interpretationen.

Der für den Fortschritt von Wissenschaft unentbehrliche Diskurs in der wissenschaftlichen Gemeinschaft wird durch die Veröffentlichung von Forschungsprimärdaten und den daraus entwickelten Interpretationen eingeleitet. Der Sicherung der Qualität von Publikationen entsprechend der Regeln guter wissenschaftlicher Praxis (BV „Selbstkontrolle in der Wissenschaft“ am FZB) kommt somit eine zentrale Bedeutung für die Sicherung von wissenschaftlichem Fortschritt zu.

Das Forschungszentrum Borstel hat eine Regelung zur Sicherung publizierter Forschungsprimärdaten beschlossen, die eine Belegbarkeit publizierter Daten gewährleisten und wissenschaftlichem Fehlverhalten vorbeugen soll. Die dort festgelegten verbindlichen Regeln zur Dokumentation von publizierten Forschungsprimärdaten Forschungsprimärdaten stellen eine einheitliche Vorgehensweise am FZB sicher und ermöglichen eine Überprüfung von publizierten Forschungsprimärdaten.

 

Laborbücher
Um einen einheitlichen Qualitätsstandard der Dokumentation von Forschungsergebnissen zu gewährleisten, hat das Forschungszentrum Borstel ein verbindliches Laborbuch und Regelungen zur Dokumentation  eingeführt.

 

Zentrales Datenarchiv
Das FZB hat eine zentrale elektronische Archivierung von Forschungsprimärdaten für alle Publikationen eingeführt. Die Autorinnen und Autoren sind verpflichtet, alle am FZB generierten Primärdaten zu archivieren, um deren dauerhafte Sicherung und Aufbewahrung zu gewährleisten. Publikationen sind mit genauen Hinweisen auf die zugrundeliegenden Datensätze zu dokumentieren (Dokumentation der Datenaufbereitung, Vorproduktion der Daten, genaue Angabe des Archivierungsortes der Primärdaten mit eindeutiger Zuordnung der Forschungsprimärdaten zu Abbildungen, Tabellen und datenbasierten Textaussagen einer Publikation). Die Originaldaten werden elektronisch gespeichert und in das zentrale elektronische Archivierungssystem übertragen.

 

Folgende Veranstaltungen zum Thema GWP finden regelmäßig am Forschungszentrum Borstel statt:

  • Treffen der Impulsgeber:
    Vierteljährliches Treffen der GWP-Impulsgeber und der GWP-Koordination zum Peer-Coaching, Methodentraining, Erfahrungsaustausch und zur gegenseitigen Stärkung und Unterstützung.
  • GWP-Tag:
    Jährliche Veranstaltung für alle FZB-Mitarbeiter,  um Erfahrungen und best practice Beispiele auszutauschen, aktuelle Informationen der GWP-Koordination und neue Impulse durch externe Referenten zu erhalten.
  • GWP-Reflexionstreffen:
    Jährliches Treffen des Zentrumsdirektors mit der GWP-Koordination, den GWP-Impulsgebern und den Ombudspersonen für eine Status- und Bedarfsanalyse und die Planung konkreter Maßnahmen zur Weiterentwicklung einer GWP förderlichen Institutskultur.
  • GWP-Introveranstaltung:
    Einführungsveranstaltung für neue Forschungsgruppen
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Letztes Update: 30.01.2024