Sprache auswählen

Referentinnen und Referenten des 36. Allergie-Kolloquiums: vlnr: Prof. Schmid-Grendelmeier, Prof. Ring, Herr und Frau Kanert, Prof. Jappe, Preisträger Dr. Traidl, Prof. Drömann, Dr. Werchan, Priv.-Doz. Bruchhage, Dr. Knape. Foto: FZB

calendar regular11.06.2024

Gesundheit! Führende Experten treffen sich in Borstel zum „36. Allergie-Kolloquium“ 

Heuschnupfen, Asthma, Neurodermitis: Die Zahl der Menschen, die an einer Allergie leiden, nimmt immer weiter zu. Schätzungen zufolge sind allein in Deutschland über 23 Millionen Menschen betroffen. Die Ursachen sind vielfältig und die genauen Mechanismen, die zu der Entstehung einer Allergie führen, nicht vollständig geklärt. Um die Forschung auf diesem Gebiet voran zu treiben, ist ein interdisziplinärer Austausch zwischen Forschenden und ärztlichem Fachpersonal enorm wichtig. 

 

Aus diesem Grund findet am Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum (FZB), einmal jährlich das „Allergie-Kolloquium“ statt – und dies in diesem Jahr bereits zum 36. Mal. Das Programm war breit gefächert und spannte den großen Bogen von der molekularen Allergologie in Diagnostik und Therapie bis hin zu neuen Therapieformen bei verschiedenen allergischen Erkrankungen. Ein Schwerpunkt war dabei die Biologikatherapie des Asthma bronchiale und der Polyposis nasi.

Aber auch ganz andere Themenfelder wurden beleuchtet: So ging Prof. Dr. Peter Schmid-Grendelmeier aus dem Universitätsspital in Zürich auf die Fragestellung ein, ob essbare Insekten Allergien auslösen und ein potentielles Risiko darstellen können. In vielen Ländern sind bereits neue Nahrungsmittel aus essbaren Insekten - insbesondere aus Mehlwurm, Krill sowie Heuschrecken -zugelassen. Die dort enthaltenen Allergene sind schon lange in Hausstaubmilben und Garnelen bekannt und können zum Teil heftige allergische Reaktionen auslösen.

Dr. Barbora Werchan von der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst zeigte, wie unterschiedlich die Pollenzusammensetzung von städtischer und ländlicher Luft ist und wie sich dies auf Heuschnupfen-Patienten auswirkt. Für diese Ergebnisse wurden die Daten der Pollenfalle des FZB herangezogen, die- und das ist ein Alleinstellungsmerkmal – wie in Berlin mehrmals täglich ausgelesen wird.

Prof. Dr. Uta Jappe berichtete über den Einsatz der im FZ Borstel entdeckten Markerallergene und ihre Bedeutung für die Diagnostik verschiedener allergischer Erkrankungen.

Ein Höhepunkt der Tagung war die Verleihung des Kanert-Preises für Allergieforschung, die durch den Stifter, Herrn Horst Kanert, persönlich vorgenommen wurde. Der Preisträger des mit 20.000 Euro dotierten Preises ist in diesem Jahr Dr. Stephan Traidl von der Medizinische Hochschule Hannover. Er erhielt die Auszeichnung für ein Forschungsprojekt zur Bedeutung der Inhalations-Allergie bei der Schuppenflechte. Seit der Gründung der Stiftung im Jahr 1993 wurde der Preis bereits zum 14. Mal vergeben, wobei das Forschungszentrum Borstel seit 2020 den würdigen Rahmen der Preisverleihung stellt.

„Ich bedanke mich bei allen Teilnehmenden für diese gelungene Veranstaltung und die exzellenten Vorträge,“ so Prof. Uta Jappe, Leiterin der Forschungsgruppe „Klinische und Molekulare Allergologie“ und Oberärztin am UKSH Lübeck. “Auch in diesem Jahr ist es uns wieder gelungen, anerkannte Experten zu hochaktuellen und äußerst praxisrelevanten Themen der Allergologie zu gewinnen, was mich als Organisatorin der Veranstaltung natürlich sehr freut. Das Allergie-Kolloquium ist eine sehr gute Möglichkeit des fachübergreifenden Austauschs und eine feste Institution in der Allergie-Forschung! Mein besonderer Dank gilt Herrn Kanert für die großzügige Stiftung des Kanert-Preises für Allergieforschung, der über sein Konzept der Förderung wissenschaftlicher Projekte die Kreativität der translationalen Allergieforschung seit Jahren beflügelt.“

Kontakt

Prof. Dr. Uta Jappe
Prof. Dr. Uta Jappe
Leiterin der Forschungsgruppe, Oberärztin und Leiterin der Interdisziplinären Allergie-Ambulanz, Medizinische Klinik III (Pneumologie), UK-SH Lübeck (Anmeldung für Patienten: Tel.: 0451-500-44165; -44195; -44196 sowie unter der E-Mailadresse ambulanz.innere.luebeck@uksh.de)
+49 4537 / 188-7406
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

 

 

 

 

2024           2023           2022