19.08.2025
On Tour: Finanzministerin Dr. Silke Schneider zu Gast am FZB
Am 18. August 2025 besuchte die Finanzministerin des Landes Schleswig-Holstein, Dr. Silke Schneider, das Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum. Begleitet von Claudia Prehn und Jannah Linz aus dem Finanzministerium informierte sie sich im Rahmen ihrer Sommertour über die aktuellen Forschungsprojekte und erhielt Einblicke in die fortlaufende Modernisierung und Weiterentwicklung der Forschungsinfrastruktur auf dem Borsteler Campus.
Nach einer kurzen Begrüßung durch den Zentrumsdirektor Prof. Ulrich E. Schaible ging es gemeinsam auf eine Rundtour über den weitläufigen Borsteler Campus. Neben den älteren Bestandsgebäuden, die wichtige Forschungsinfrastrukturen wie eine Kernspinresonanzspektroskopie (NMR) beherbergen, wurden ebenfalls die neuen Laborgebäude - das Leibniz-Respiratorium und der Neubau des Nationalen Referenzzentrums für Mykobakterien - besichtigt. „Das Forschungszentrum Borstel leistet mit seiner Spitzenforschung einen entscheidenden Beitrag, um Menschen mit schweren Lungenerkrankungen wie Asthma oder COPD zu helfen. Das Land fördert den Neubau des Leibniz-Respiratoriums mit 31,2 Millionen Euro und das Nationale Referenzzentrum für Mykobakterien mit 7,3 Millionen Euro. Allein 18,5 Millionen Euro kommen davon aus dem IMPULS Programm. So übernehmen wir gemeinsam Verantwortung und zeigen, dass innovative Infrastruktur und Forschung zusammengehören“, die Finanzministerin des Landes Schleswig-Holstein, Dr. Silke Schneider.
Das Leibniz-Respiratorium ist das neue Herzstück des Forschungszentrums und steht nach 9jähriger Planungs-, Bau- und Einlaufphase kurz vor Inbetriebnahme. Künftig werden hier 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam an Erkrankungen wie Asthma, COPD und Allergien sowie infektionsbedingten Entzündungen der Lunge wie Tuberkulose forschen. „60-70% unserer Forschung wird in Zukunft in diesem hochmodernen Gebäude stattfinden. Das Gebäude wurde in wesentlichen Teilen von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des FZB selbst mitgestaltet und präzise an deren Bedürfnisse angepasst. Die Erfüllung höchster Ansprüche an Hygiene und Sicherheit wurden verbunden mit einer offenen und kommunikativen Architektur, welche eine Forschung auf internationalem Spitzenniveau verspricht“, sagt Prof. Frank Petersen, Projektleiter des Neubaus. Dieser Neubau, der durch Bund und Land zu gleichen Teilen gefördert wurde, stellt eine wichtige Grundlage dar, damit das FZB für weitere 30 Jahre international wettbewerbsfähig bleibt. Als neuer Mittelpunkt wird es verschiedenste Wissenschaftsdisziplinen am FZB unter einem Dach vereinen und so neue Synergien und Kooperationen schaffen.
Zum Abschluss besuchte die Ministerin das Nationale Referenzzentrum für Mykobakterien (NRZ). Als eines der ersten Referenzzentren Deutschlands ist das NRZ seit jeher am FZB beheimatet. Im Jahr 2022 konnten die Mitarbeitenden ihr neues Laborgebäude beziehen, welches sich in direkter Nachbarschaft des Leibniz-Respiratoriums befindet. Prof. Alexander Mischnik und Prof. Stefan Niemann führten die Ministerin durch die Räume und zeigten ihr anschaulich, wie die Arbeit in einem Labor der Sicherheitsstufe S3 aussieht und welchen wichtigen Beitrag die Mitarbeitenden täglich leisten, um den Kampf gegen die Tuberkulose zu gewinnen. „Wir untersuchen pro Jahr rund 12.000 Proben, erforschen Antibiotikaresistenzen, sind an der integrierten genomischen Surveillance der TB und an der Entwicklung neuer Wirkstoffe beteiligt und schulen Forschende aus der ganzen Welt. In Deutschland ist Tuberkulose keine große Gefahr mehr, aber global sieht es leider anders aus. Deshalb ist die Arbeit, die hier von unseren mehr als 20 Mitarbeitenden geleistet wird, weiterhin so enorm wichtig“, erläutern Alexander Mischnik und Stefan Niemann.
„Wir sind unseren zuständigen Ministerien in Land und Bund sehr dankbar, dass sie den Neubau der beiden hochmodernen Laborgebäude ermöglicht haben. Das macht das FZB zukunftsfähig und wir sehen das zudem als große Wertschätzung gegenüber der international sichtbaren Lungenforschung am FZBs“, so Ulrich Schaible. „Da die alten Gebäude nicht mehr den Anforderungen der Arbeitssicherheit, des Brand- und Tierschutzes entsprachen, war diese Erneuerung auch wirklich notwendig. Damit ist die Saat für einen fokussierten Forschungscampus mit kurzen Wegen gelegt. Denn das Ende der Fahnenstange der Erneuerung in Borstel ist noch nicht erreicht. Die strukturbiologischen Gruppen und ihr umfangreicher analytischer Gerätepark haben in diesen Neubauten keinen Platz gefunden. Deren Gebäude entsprechen aber auch lange nicht mehr modernen Laborstandards.“
Über das Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum
Das Forschungszentrum Borstel ist das Lungenforschungszentrum der Leibniz-Gemeinschaft. Im Fokus stehen chronisch-entzündliche Lungenerkrankungen wie Asthma, chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und Allergien, sowie Tuberkulose und andere infektionsbedingte Entzündungen der Lunge. Das übergeordnete Ziel der interdisziplinären Forschungsaktivitäten ist, die Ursachen und Mechanismen chronisch-entzündlicher und degenerativer Erkrankungen der Lunge aufzuklären, um daraus neue innovative Konzepte zu deren Diagnostik, Prävention und Therapie abzuleiten.