04.10.2022
Tuberkulose – die Krankheit im Gepäck
Krank in einem fremden Land? Mehr als 70 Prozent der Tuberkulose-Erkrankungen treten in Deutschland bei Menschen auf, die nicht in Deutschland geboren wurden. Um die Erkrankung in Deutschland und anderen Ländern West-Europas weiterhin erfolgreich zu bekämpfen bedarf es jetzt eines Wandels in der Prioritisierung der Tuberkulosekontrolle um die Gruppen zu erfassen, die das höchste Risiko haben, in naher Zukunft an einer Tuberkulose zu erkranken.
Maßnahmen zur Kontrolle der Tuberkulose standen im Fokus des 3-tägigen RoGer-TB Kongresses, welcher vom 29. September – 01. Oktober 2022 in Bukarest, Rumänien, stattfand.
Mehr als 200 TeilnehmerInnen aus ganz Europa folgten der Einladung des Forschungszentrums Borstel und des Marius-Nasta-Institus in Bukarest, um die aktuelle Situation der Tuberkulosekontrolle auch im Hinblick auf die große Anzahl von Flüchtlingen aus der Ukraine zu diskutieren. Mit dabei auch der Gesundheitsminister, Alexandru Rafila, und der Europa-Minister, Ioan Marcel Bolos, von Rumänien.
Highlight des Kongresses war die Premiere des Films „Tuberkulose – die Krankheit im Gepäck“ von Christian Hornung und Anke Petersen aus Hamburg und Mihai Dragolea aus Bukarest, der in sehr berührender Weise die Geschichten von zwei Patienten beschreibt. Grigore-Gabriel, der arbeitssuchend aus Rumänien nach Deutschland kam und dann an einer Tuberkulose erkrankte sowie Caleb, einem Studenten aus Nigeria, der in der Ukraine studierte und dort erkrankte, als der Krieg ausbrach.
RoGer-TB ist eine Initiative des Forschungszentrums Borstel, gemeinsam mit dem Robert-Koch-Institut und dem Deutschen Zentralkommittee zur Bekämpfung der Tuberkulose mit Förderung des GHP-Programmes des Bundesministeriums für Gesundheit (https://ghpp.de/de/projekte/roger-tb/)
Kontakt
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Christoph Lange
DZIF TTU TB (ClinTB)
T +49 4537 / 188-3010 (Sekretariat)
F +49 4537 / 188-6030
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