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v.l.n.r.: Prof. Dr. Torsten T. Bauer, Prof. Dr. Jan Heyckendorf und Maja Reimann bei der Verleihung des DGP-Preises "Klinische Forcshung" (Foto: DGP)

Herzlichen Glückwunsch: Borsteler Nachwuchswissenschaftler:innen mit Forschungspreis ausgezeichnet!

Auf dem diesjährigen Kongress der Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP) erhielten Maja Reiman, Dr. Sebastian Marwitz vom Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum, und und Prof. Dr. Jan Heyckendorf (UKSH Campus Kiel und CAU) den DGP-Forschungspreis „Klinische Forschung“ für ihre Arbeit auf dem Gebiet der individualisierten Therapie von Tuberkuloseerkrankten. Den Nachwuchswissenschaftler*innen ist es gelungen gemeinsam mit einem großen internationalen Team aus WissenschaftlerInnen und ÄrztInnen unter Koordination des Klinischen Tuberkulosezentrums des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (ClinTB-DZIF) und in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung einen  Biomarker zu identifizieren, der mittels einer RNA-Signatur vorhersagt, wann eine Tuberkulose-Behandlung individuell erfolgreich beendet werden kann.

Für die Behandlung einer multiresistenten Tuberkulose kommt für die meisten betroffenen PatientInnen in Europa bislang eine Therapiedauer von mindestens 18 Monaten in Frage. Für die Erkrankten ist dies eine sehr lange und belastende Zeit, da die tägliche Einnahme verschiedener Medikamente oft mit vielen Nebenwirkungen einhergeht. Aktuell gibt es keine Biomarker mit denen man gesichert überprüfen kann, ob eine Therapie bereits vorzeitig angeschlagen und somit gefahrlos verkürzt werden könnte.

Nach 6 Jahren Arbeit ist es den Borsteler Forschenden gelungen einen aussagekräftigen Biomarker zu identifizieren, der die personalisierte Therapie in Zukunft wesentlich verbessern könnte. Gemeinsam mit internationalen Tuberkulosezentren konnte anhand von Patientenkohorten ein Modell für das Therapieende entwickelt werden, das auf einer RNA-Bestimmung im Blut beruht und kulturunabhängig ist. Das Forscherteam konnte aus vielen tausend Genen 22 identifizieren, die anzeigen, ob ein Patient oder eine Patientin wahrscheinlich geheilt ist, oder nicht.

Für diese wegweisende Arbeit bekamen Maja Reimann (Epidemiologin und Biostatistikerin), Dr. Sebastian Marwitz (Molekularbiologe) und Prof. Dr. Jan Heyckendorf (Pneumologe und Infektiologe) gestern Abend den mit 10.000 Euro dotierten Forschungspreis durch Prof. Dr. Torsten T. Bauer, dem  Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V., verliehen. Die DGP schreibt jedes Jahr zwei Forschungspreise aus, die der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Pneumologie dienen soll. Sie werden für die beste grundlagenwissenschaftliche Arbeit sowie für die beste Arbeit aus dem Bereich Therapie, Diagnostik, Prävention und Einsatz digitaler Medien aus dem Gesamtgebiet der Pneumologie verliehen.

Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Leistung!


Publikation

Prediction of anti-tuberculosis treatment duration based on a 22-gene transcriptomic model. Jan Heyckendorf, Sebastian Marwitz, Maja Reimann, Korkut Avsar, Andrew R. DiNardo, Gunar Günther, Michael Hoelscher, Elmira Ibraim, Barbara Kalsdorf, Stefan H.E. Kaufmann, Irina Kontsevaya, Frank van Leth, Anna M. Mandalakas, Florian P. Maurer, Marius Müller, Dörte Nitschkowski, Ioana D. Olaru, Cristina Popa, Andrea Rachow, Thierry Rolling, Jan Rybniker, Helmut J.F. Salzer, Patricia Sanchez-Carballo, Maren Schuhmann, Dagmar Schaub, Victor Spinu, Isabelle Suárez, Elena Terhalle, Markus Unnewehr, January Weiner, Torsten Goldmann, Christoph Lange. European Respiratory Journal Sep 2021, 58 (3) 2003492; DOI: 10.1183/13993003.03492-2020

Kontakt

 

Weitere Informationen:

Pressemitteilung der DPG

 

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