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Borsteler Forscher erhält InCa-Förderpreis

Dr. Sebastian Marwitz aus der Zentralen Gruppe "Histologie" am Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum wurde im letzten Monat mit dem "Innovation in Lung Cancer" Preis 2022 der Firma Novartis ausgezeichnet. Ziel des mit 20.000 Euro dotierte Preises ist die Förderung junger Wissenschaftler:innen aus dem Bereich Thoraxonkologie, welche innovative Forschungsvorhaben aus den Bereichen der Grundlagenforschung, der präklinischen oder auch der translationalen Onkologie der Indikation Lungenkrebs vorantreiben. Sebastian Marwitz konnte die Jury mit seinem Projekt „Good neighbour, bad neighbour: How spatial patterns influence local and distant inflammatory processes in lung cancer“ überzeugen, in dem er untersuchen möchte, wie Lymphknotenbefall einen Tumor der Lunge beeinflusst. Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Leistung!

Presseinformation vom ARCN – Airway Research Center North Standort des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) vom 21.06.2023

Wie beeinflusst Lymphknotenbefall einen Tumor der Lunge?

Wenn die Lymphknoten einer Patientin oder eines Patienten betroffen sind, deutet das auf eine fortgeschrittene Krebserkrankung hin. Doch was unterscheidet den Tumor bei Menschen mit und ohne betroffene Lymphknoten? Dies kann Dr. Sebastian Marwitz vom Forschungszentrum Borstel nun am nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) untersuchen – dank des InCa-Förderpreises von Novartis.

Entzündungsvorgänge beim Lungenkrebs im Fokus

„InCa“ steht hierbei für „Innovation in Lung Cancer“. Marwitz konnte das Gutachtergremium von Novartis für sein Projekt mit dem Titel „Good neighbour, bad neighbour: How spatial patterns influence local and distant inflammatory processes in lung cancer“ überzeugen. Er wird untersuchen, wie sich die Aktivität von Genen zwischen den beiden Patientengruppen unterscheidet und dabei besonders auf den räumlichen Aspekt achten. Tumore sind in ihrer Struktur oft sehr heterogen. Die Frage ist, ob es Bereiche („Nischen“) gibt, die sich durch eine besondere Genexpression bei Patienten und Patientinnen mit Lymphknoten-Befall auszeichnen. Dieses Wissen könnte helfen, um neue Zielstrukturen für die Wirkstoffentwicklung zu finden.

Novartis fördert gezielt risikoreiche Forschung

Ob es solche Unterschiede gibt, ist völlig offen. Gerade deshalb ist es wichtig, dass Novartis diese Art von riskanten Studien unterstützt: Viele Geldgeber tun dies nicht und setzen stattdessen auf Projekte, bei denen es bereits sehr viel Vorwissen vorliegt. Sebastian Marwitz sieht auf jeden Fall einen Gewinn für die Forschung: „Auch wenn die Ergebnisse meine Hypothese widerlegen, so entsteht doch ein Datensatz, der für die translationale Forschung von unschätzbarem Wert ist und weitere Forschungsprojekte positiv beeinflussen wird.“

Sebastian Marwitz ist Principal Investigator im ARCN und im DZL. Er ist Experte für Multiplex-Immunhistochemie, multispektrale Bildgebung sowie das Transkriptom. Sein besonderes Interesse gilt räumlichen Zusammenhängen und Wechselwirkungen im Lungenkrebsgewebe.

Novartis vergibt den InCa-Preis an drei junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Fachgebieten Onkologie und Immunologie. Er ist mit jeweils 20.000 Euro dotiert.

Quellen:

Meldung Novartis-Website

Ausschreibung InCa-Förderpreis 2023 läuft bis zum 15. August 2023

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