Sprache auswählen

Medizinstudent Irdi Tashi, der in Tirana Daten für seine Doktorarbeit Daten zu der Post-Tuberkulose-Lungenerkrankung sammelt

24.11.2025

Start der ASTRA-Studie zur Post-Tuberkulose-Lungenerkrankung (PTLD) in Albanien

Die ASTRA-Studie ist eine internationale Forschungsinitiative, die sich mit der Post-Tuberkulose-Lungenerkrankung (PTLD) befasst. Ziel dieser Studie ist es, die gesundheitlichen Auswirkungen der PTLD auf Tuberkuloseüberlebende in Albanien zu untersuchen und Lösungen zur Verbesserung ihrer Lebensqualität zu entwickeln.

Post-Tuberkulose-Lungenerkrankung ist eine häufige, aber oft unterschätzte Folge einer überstandenen Tuberkuloseerkrankung. Weltweit leben etwa 200.000 Menschen, die eine Tuberkulose überlebt haben, viele von ihnen jedoch mit langfristigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die durch die Schädigung der Lunge während der Tuberkulose entstehen. Schätzungen zufolge entwickeln etwa 50 % der Überlebenden eine dauerhafte Einschränkung ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit und leiden unter chronischen Atemwegserkrankungen. Diese Folgeerkrankung stellt eine ernsthafte gesundheitliche Herausforderung dar und beeinträchtigt oft die Lebensqualität erheblich.

Die ASTRA-Studie wird unter der Leitung von Dr. Thomas Brehm, dem internationalen Studienleiter vom Forschungszentrum Borstel und dem Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) Hamburg, durchgeführt. Unterstützt wird die Studie vom Studienzentrum des Forschungszentrums Borstel, unter der Leitung von Dr. Niklas Köhler. Gemeinsam mit Ärztinnen und Ärzten des Nationalen Krankenhauses für Lungenerkrankungen in Tirana wird das Team des FZB die Studie in Albanien umsetzen. Ein Mitglied des Forschungsteams ist Irdi Tashi, ein albanischer Medizinstudent in Deutschland, der sein Studium für ein Jahr unterbricht, um in Tirana Daten für seine Doktorarbeit zur PTLD zu sammeln. Die wissenschaftliche Betreuung von Irdi Tashi erfolgt durch seinen Doktorvater, Professor Christoph Lange, dem Medizinischen Direktor am Forschungszentrum Borstel.

„Obwohl Tuberkulose weltweit eine der häufigsten Infektionskrankheiten bleibt, überleben viele Patienten die akute Phase, nur um anschließend mit den langfristigen Folgen zu kämpfen, die oft nicht ausreichend diagnostiziert oder behandelt werden“, erklärt Irdi Tashi. „Mit dieser Studie wollen wir nicht nur das Ausmaß der PTLD in Albanien genauer verstehen, sondern auch das Bewusstsein dafür schärfen, wie wichtig es ist, den Fokus auf die langfristige Versorgung von Tuberkuloseüberlebenden zu richten.“

Albanien ist nach wie vor stark von Tuberkulose betroffen, und bisher wurden die genauen Zahlen der Menschen, die an PTLD leiden, im Land nicht systematisch erfasst. Die ASTRA-Studie ist die erste umfassende Untersuchung dieser Erkrankung in Albanien. Ziel ist es, sowohl die medizinischen als auch die sozialen Auswirkungen der PTLD zu dokumentieren und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität der betroffenen Patienten zu entwickeln.

Die Ergebnisse der Studie sind nicht nur für Albanien von Bedeutung, sondern könnten auch als Modell für andere Länder dienen, die vor ähnlichen Herausforderungen in der posttuberkulösen Versorgung stehen. Die ASTRA-Studie hat das Potenzial, die internationale Aufmerksamkeit auf PTLD zu lenken und innovative Lösungen zur Unterstützung der betroffenen Patienten weltweit zu fördern.

Kontakt

Stefan Niemann

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Christoph Lange

DZIF TTU TB (ClinTB)
T +49 4537 / 188-3010 (Sekretariat)
F +49 4537 / 188-6030
clange@fz-borstel.de

2025           2024           2023           2022