Neuigkeiten 2024
Multiresistente Tuberkulose
Antibiotika-Resistenzen gehören zu den Herausforderungen der Menschheit im 21. Jahrhundert. Darunter fällt auch die Antibiotika-resistente Tuberkulose, ein Thema, für das es am Forschungszentrum Borstel besondere Expertise gibt. Pünktlich zum Welt-Tuberkulose-Tag 2024 veröffentlichte die Fachzeitschrift Nature Reviews Disease Primers eine umfassende Übersicht zur multiresistenten Tuberkulose. Internationale Experten verschiedener medizinischer Disziplinen beleuchten in diesem Review die relevanten Themen dieses komplexen Krankheitsbildes, einschließlich der Epidemiologie, Übertragung, Prävention, Diagnose und der Behandlung Antibiotika-Resistenzen gehören zu den Herausforderungen der Menschheit im 21. Jahrhundert. Darunter fällt auch die Antibiotika-resistente Tuberkulose, ein Thema, für das es am Forschungszentrum Borstel besondere Expertise gibt. Pünktlich zum Welt-Tuberkulose-Tag 2024 veröffentlichte die Fachzeitschrift Nature Reviews Disease Primers eine umfassende Übersicht zur multiresistenten Tuberkulose. Internationale Experten verschiedener medizinischer Disziplinen beleuchten in diesem Review die relevanten Themen dieses komplexen Krankheitsbildes, einschließlich der Epidemiologie, Übertragung, Prävention, Diagnose und der Behandlung
Tuberkulose Erkrankungen bei Menschen aus der Ukraine in Ländern der EU und es Europäischen Wirtschaftsraums 2019-2022
Die Tuberkulose-Melderate in der Ukraine ist etwa sechsfach höher als die Gesamt-Melderate in der Europäischen Union (EU) und dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR). Außerdem ist die Ukraine ein Hochprioritätsland für die Weltgesundheitsorganisation in Bezug auf Antibiotika-resistente Tuberkulose. Nach Angaben von Eurostat sind seit Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine etwa 5 Millionen Ukrainer in die Länder der EU und des EWRs vertrieben worden.
In enger Zusammenarbeit mit dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (European Center for Disease Prevention and Control, ECDC) haben wir die Tuberkulose-Epidemiologie bei in der EU/im EWR gemeldeten Fälle ukrainischer Herkunft von 2019 bis 2022 anhand von routinemäßig erhobenen Daten bewertet.
Lab zur Pandemiebekämpfung: Pandemic Preparedness
Das neue Leibniz-Lab „Pandemic Preparedness: One Health, One Future” verknüpft exzellente inter- und transdisziplinäre Forschung aus 41 Leibniz-Instituten zur Vorbereitung auf die nächste Pandemie. Erstmals kooperieren dabei in Deutschland Erreger-orientierte Wissenschaften (Virologie, Bakteriologie, Mykologie und Immunologie) mit weiteren Lebenswissenschaften wie der Ökologie, den Gesundheitstechnologien, der Gesundheitsökonomie und der Bildungsforschung. Dieses neue Instrument der Leibniz-Gemeinschaft wird für drei Jahre mit drei Millionen Euro gefördert. Ziel des Leibniz-Labs ist es, zur Vorbereitung, Prävention und Reaktion auf künftige Pandemien die Forschungsarbeiten auf den genannten Gebieten zu bündeln und das erworbene Wissen politisch Verantwortlichen in Form evidenzbasierter Handlungsempfehlungen zur Verfügung zu stellen.
Wir haben ein Implementierungs-Problem
Nach COVID-19 ist die Tuberkulose ist die Häufigste zum Tod führende Infektionskrankheit auf der Welt. In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Kontrolle der Tuberkulose vor allem durch das Auftreten von multiresistenten Stämmen der Tuberkulosebakterien erschwert. Nachdem neue Medikamente entwickelt wurden hat sich die Prognose für Patientinnen und Patienten, die an einer multiresistenten Tuberkulose erkrankt sind, erheblich verbessert. Daraufhin hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Herbst 2022 neue Leitlinien veröffentlicht, um die multiresistente Tuberkulose mit effektiveren Medikamenten über einen kürzeren Zeitraum von nur 6 Monaten, satt zuvor 18 Monate, und nur mit Tabletten anstatt mit Spritzen zu behandeln.
Studie zur diagnostischen Genauigkeit eines neuen stuhlbasierten quantitativen PCR-Tests für die Diagnose von Tuberkulose
Trotz der zunehmenden Verfügbarkeit molekularer Schnelltests für die Diagnose von Tuberkulose (TB), wird die Krankheit vor allem in Ländern mit hoher Krankheitslast oft nicht oder nicht rechtzeitig erkannt. Ein Grund für diese diagnostische Lücke ist die Tatsache, dass die gängigen Tests anhand von Proben aus dem Lungensekret, dem sogenannten Sputum, durchgeführt werden. Bestimmte Bevölkerungsgruppen, wie z.B. Kinder und Jugendlichen oder Erkrankten mit geringer Symptomatik produzieren jedoch häufig zu wenig Sputum. Die WHO empfiehlt deshalb die Durchführung der Diagnostik bei Kindern mit vermuteter TB anhand von Stuhlproben. Bei Erwachsenen wird dies aktuell nicht empfohlen.